Kokosöl einfach selbst herstellen
Nicht jedes Kokosöl ist gleichermaßen wohltuend für den Körper, viel hängt von der Produktion des Öles ab. Woher soll man nun also wissen, welches das richtige ist? Wer sich sicher sein will, für den gibt es nun eine Alternative: Man stellt sein Kokosnussöl einfach selber her.
Nun fragt sich, mit welcher Methode man vorgehen möchte und welchen Aufwand man sich letztlich macht. Nachfolgend stellen wir zwei Methoden vor, mit denen man ganz einfach sein Kokosöl selber pressen kann - entweder aus einer frischen Kokosnuss oder aus getrockneten Kokosflocken.
Herstellung von Kokosnussöl aus frischen Kokosnüssen
Die Herstellung aus einer frischen Kokosnuss erfordert etwas mehr Mühe und Aufwand als die Variante, sein Kokosöl aus getrockneten Kokosflocken herzustellen.
Benötigte Materialien um Kokosöl selber zu pressen:
- eine reife Kokosnuss
- ein Küchenmesser oder Hammer
- ein Mixer
- ein Glas
- eine Mullwindel

Schritte zur Herstellung von kaltgepresstem Kokosöl:
Zum Öffnen der Kokosnuss eignet sich ein Hammer. Mit einem Küchenmesser wird nun das Fruchtfleisch von der Schale gelöst. Am besten macht es sich, wenn man das in kleinen Stücken tut. Die Fruchtstücke werden nun in einen Mixer gegeben.
Das Gerät wird auf mittlere Stufe eingeschaltet. Der Mixer verrichtet seine Arbeit so lange, bis die Kokosstücke fein zerhackt sind. Damit die Masse sich leichter zerhacken lässt, kann bei Bedarf ein wenig von dem Kokoswasser hinzugegeben werden.

Jetzt kommen das Glas und die Mullwindel zum Einsatz. Als Ersatz eignen sich zur Not auch weiße Baumwollservietten. Wichtig ist, dass die Mullwindel vorher gründlich gereinigt wurde und das ohne Weichspüler. Das Glas sollte eine möglichst große Öffnung haben, worauf dann das Mull Tuch gelegt wird.
Eine kleine Portion des gemahlenen Fruchtfleisches wird mit einem Löffel auf die Windel gelegt. Das Mulltuch wird zu gedreht und fest ausgepresst, sodass die Kokosmilch ins Glas fließt.
Der Vorgang wird wiederholt, bis das gesamte Kokosfleisch ausgepresst wurde. Das Glas wird nun 24 Stunden an einem kühlen Ort gelagert.
Wenn die Zeit vorbei ist, hat sich an der Oberfläche eine Schicht mit geronnener Kokosmilch gebildet. Auf dem Boden des Glases hat sich das reine Kokosöl abgesetzt. Zuletzt wird nur noch die geronnene Milch mit einem Löffel abgeschöpft und beseitigt. Das Kokosöl kann nun umgefüllt und benutzt werden.
Herstellungsmethode aus gekauften Kokosflocken
Materialien zur Herstellung des Kokosöles:
- ein Päckchen getrocknete Kokosflocken
- einen Entsafter
- ein Glas
- ein Löffel
Schritte zur Herstellung:
Zu Beginn werden die getrockneten Kokosflocken portionsweise in den Entsafter gegeben. Hierbei sollte man darauf achten, dass nicht zu viele der Flocken auf einmal im Entsafter landen. Sonst könnte es passieren, dass die Maschine verstopft.
Die Fliehkraft sorgt nun dafür, dass sowohl Creme als auch das Öl aus dem getrocknetem Fruchtfleisch gezogen werden.
Ist nun das gesamte Päckchen der getrockneten Kokosflocken einmal durch den Entsafter gelaufen, sollte der Vorgang wiederholt werden. Dies sorgt dafür, dass man wirklich alles aus dem Fruchtfleisch rausholt und nichts verschwendet wird.
Anschließend wird der gewonnene Extrakt in ein Glas gefüllt und für 24 Stunden an einem warmen Ort gelagert. Wenn die Zeit um ist, sollte das Kokosöl oben im Glas schwimmen und die Creme sich unten abgesetzt haben.
Das entstandene Öl kann nun mit einem Löffel vorsichtig abgeschöpft und in ein gründlich gereinigtes Glas gefüllt werden. Die Kokos-Creme kann noch in leckeren Rezepten weiterverarbeitet werden.
Fazit zu selbst gepresstem Kokosöl

Die Variante mit den getrockneten Kokosflocken ist leichter umzusetzen. Dennoch besteht hier das Restrisiko, dass man nicht sicher sein kann, auf welche Art die Kokosflocken getrocknet wurden. Hinzu kommt, dass das Öl aus der geschlossenen Kokosnuss sicherlich frischer ist als das der getrockneten Fruchtstücke. Beides kann auf den Vitamingehalt Einfluss nehmen. Ein Vorteil der Flockenmethode ist, dass man die entstandene Creme weiterverwenden kann.
Für beide Methoden gilt: Trocknet man die entsafteten Kokosflocken in den Ofen, kann daraus Kokosmehl hergestellt werden. Dazu werden die Flocken auf Backbleche verteilt und bei ca. 60°C für mehrere Stunden dehydriert. Zwischenzeitlich sollte man die Flockenmasse immer wieder umrühren. Anschließend müssen die trockenen Flocken noch durch den Zerkleinerer, damit es auch die richtige Mehl-Konsistenz erhält. So kann man im Prinzip alles später verwenden; Milch, Creme, Öl und das entstandene Kokosmehl.
Die Eigenproduktion eines Kokosöles bietet also verschiedene Vorteile. Neben den sicheren Inhaltstoffen entstehen noch weitere Produkte, die man verwenden kann und welche im Laden wesentlich mehr kosten würden. Am Ende muss aber jeder für sich selbst entscheiden, zu welchem Öl er greift - dem gekauften oder dem selbst gepressten.